kritische-politik.net: Der Zwang zur Selbstunterwerfung.
Fordern und Fördern im aktivierenden Staat
Auszug aus: "Der Zwang zur Selbstunterwerfung.
Fordern und Fördern im aktivierenden Staat" von Frank Rentschler in der neuen Theoriezeitschrift EXIT!
Flyer August 2004:
'Demgegenüber hat das neue ALG II den Charakter einer Bewährungshilfe.
Es ist eine Unterstützungsleistung zur Beseitigung
des Schadens, für dessen Eintreten die Hilfesuchenden
selber verantwortlich gemacht werden. Deshalb bekommen sie
die Leistung auch nicht zwangsläufig im Schadensfall. Sie bekommen
sie nur bei guter Prognose und verschärften Bewährungsauflagen,
wobei der Verstoß dagegen den Verlust der Leistung
nach sich ziehen kann. Voraussetzung, um sie überhaupt zu
erhalten, ist, dass sie sich erkennbar ihrer Schuld bewusst sind
und sich deutlich sichtbar bemühen sich zu bessern, wobei sie
den Beweis eigentlich nur durch Beseitigung des Schadens,
durch eine Arbeitsaufnahme, erbringen können. ...
... Das Verbrechen der Hilfesuchenden besteht allerdings nicht
nur darin, dass sie arbeitslos geworden sind. Es besteht vor allem
darin, dass sie arbeitslos geworden sind, obwohl sie es sich nicht
leisten können, da sie keine Einkünfte haben, die es ihnen erlauben,
den Lebensunterhalt ohne Arbeit zu bestreiten. Das Verbrechen
besteht darin, dass sie Transferleistungen vom Staat beziehen
wollen. Entsprechend dem Verständnis von Solidarität in der
Philosophie der neuen Mitte verhalten sie sich dadurch unsolidarisch.
Sie schädigen die Gemeinschaft der BürgerInnen, die zur
Sicherung ihres Lebensunterhalts nicht auf den Staat angewiesen
sind. Diese Bürger haben ein Anrecht darauf, dass der Staat sie
vor solchen kriminellen Schädlingen schützt. Denn dafür zahlen
sie schließlich Steuern und Sozialabgaben.'
Frank Rentschler Der Zwang zur Selbstunterwerfung
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