kritische-politik.net: Auszug aus 'Was ist die Krisis?'
Krisis ist erstens eine Zeitschrift, die
theoretische Beiträge zur Kritik der Warengesellschaft versammelt.
Zweitens ist sie jedoch mehr als das, nämlich ein lose organisierter
Diskussionszusammenhang von Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen, die nicht
die vorgebliche Alternativlosigkeit des kapitalistischen Weltsystems
akzeptieren.
Krisis existiert seit dem Jahr 1986 und versteht sich
als theoretisches Forum zur Reformulierung radikaler Gesellschaftskritik. Das
Scheitern des traditionellen Marxismus ist für uns absolut kein Grund,
marktwirtschaftlich "realistisch" zu werden, sondern verweist nur auf die
Notwendigkeit, dessen theoretische und praktische Grenzen und Begrenztheiten zu
überwinden. Eine grundsätzliche Kritik an Warenproduktion, Arbeit, Geld,
patriarchaler Geschlechterordnung, Gewalt- und Herrschaftsverhältnissen ist
heute dringlicher denn je, gerade weil sich das warenproduzierende System der
Moderne in einem fundamentalen und unumkehrbaren Krisenprozeß befindet, der
weltweit ungeheure Zerstörungen anrichtet.
Krisis will dazu
beitragen einen breiten öffentlichen Diskurs reformulierter Kapitalismuskritik
zu etablieren, der eine Verbindung zwischen unterschiedlichen
radikal-oppositionellen Ansätzen, Initiativen und Aktivitäten über alle
nationalstaatlichen Grenzen hinweg schafft. Darin sehen wir eine wesentliche
Voraussetzung für die mögliche Formierung einer neuen global kooperierenden,
nicht-hierarchischen sozialen Bewegung gegen die herrschenden Zustände. In
diesem Sinne organisieren wir öffentliche Seminare und
Diskussionsveranstaltungen (oder beteiligen uns daran) und intervenieren auf
vielfältige Weise publizistisch in die öffentliche Auseinandersetzung (mit der
Krisis selbst, mit Artikeln in Zeitschriften und Zeitungen, durch die
Publikation von Büchern etc.).
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